Die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde hat die Historikerin Clara Maddalena Frysztacka mit dem Klaus-Mehnert-Preis ausgezeichnet. In ihrer Dissertation „Zeit-Schriften. Die Konstruktion der historischen Zeit in der Moderne am Beispiel der polnischsprachigen Wochenpresse ‚für viele‘ am Ende des ‚langen‘ 19. Jahrhunderts“ untersucht die Preisträgerin, wie populäre polnischsprachige Zeitschriften im Zeitraum 1880–1914 die Vorstellungen historischer Zeit (re)produzierten und wie sie, so die Gutachterin Martina Kessel, „diese Vorstellungen nutzten, um die staatenlose und dreifach geteilte polnische Nation zu verorten.“ Damit gelingt ihr „ein ausgesprochen origineller Beitrag zu einer innovativen Historiographie Ostmitteleuropas, die am polnischen Beispiel einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der europäischen Moderne leisten kann“, wie der Vizepräsident der DGO, Jan Kusber, herausstellt. „Und sie mahnt uns, heute ähnlich differenziert und genau zu schauen.“ Zur Zusammenfassung der Arbeit und zur Übersicht über alle Preisträgerinnen und Preisträger geht es hier.