Weißrussland ist ein Land der Rätsel: Warum kann sich Präsident Lukaschenka, der seit zwanzig Jahren jegliche Opposition gegen sein Regime unterdrückt, so lange an der Macht halten? Warum scheint er in der Bevölkerung sogar Rückhalt zu haben? Weshalb balanciert das Land zwischen West und Ost? Wer sind sie überhaupt, diese Weißrussen? Der Philosoph, Publizist und Literaturkritiker Valentin AKUDOWITSCH sucht die Antworten in der weißrussischen Geschichte. In seinem Essay „Der Abwesenheitscode" verbindet er profunde historische Analyse mit provokanten Thesen. In einem multikulturellen Land, das über Jahrhunderte Randzone und Aufmarschgebiet konkurrierender Großmächte war, konnte keine moderne Nation entstehen. Krieg, Verfolgung und Unterdrückung haben die Mentalität der Weißrussen geprägt. Freiheit wagen sie sich nicht zu erhoffen, sie setzen daher auf ein Minimum an sozialer Sicherheit. Wer die Weißrussen aus dem Dornröschenschlaf erwecken wolle, dürfe nicht auf die Wiedergeburt einer nie dagewesenen Nation bauen. Die Weißrussen müssen sich als Staatsbürger selbst erfinden.
p-20131015.pdf (PDF, 131 kB)
Datum:
15.10.2013, 18:00 Uhr
Ort:
Roter Salon in der Volksbühne
Rosa-Luxemburg-Platz
10178 Berlin
Sprache(n):
Deutsch
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Veranstalterin:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde