Einsicht durch Einsicht?
Die Akten der kommunistischen Geheimpolizeien und die Aufarbeitung der Vergangenheit
Mit dem Sturz der kommunistischen Regime brach in den meisten Staaten des östlichen Europas ein jahrzehntelang wirksames System der internen Überwachung zusammen. Die umfangreichen Archive der ehemaligen Geheimpolizeien liefern ein eindrucksvolles Bild der Kontrolle und Verfolgung, denen die Bürger ausgeliefert waren. In den Nachfolgestaaten ist der Umgang mit diesen Akten auch zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch noch immer ein hoch sensibles Thema. Viele Menschen wünschen Aufklärung über das eigene erlittene Unrecht, Forscher erhoffen sich neue Einsichten in die Wirkungsweise der kommunistischen Machtapparate. Der Zugang zu den Archiven der Geheimpolizeien erlaubt es zudem, Anwärter auf Staatsämter, Kandidaten für Wahlen und andere Personen des öffentlichen Lebens auf ihre Zugehörigkeit zu den Geheimdiensten zu überprüfen. Die Konferenz geht der Frage nach, welche Relevanz der heutige Umgang mit den Akten in den einzelnen Gesellschaften hat, welche politischen und rechtlichen Ziele mit der Aufarbeitung angestrebt werden und ob die Diskussionen im Osten Europas Impulse für eine gesamteuropäische Auseinandersetzung mit den Hinterlassenschaften anderer Diktaturen des 20. Jahrhunderts liefern.
Veranstaltungsprogramm
p-2011091415.… (PDF, 262 kB)
Veranstaltungsbericht
Den Bericht zur Veranstaltung finden Sie im Rundbrief 2/2011, S. 17-20.