Zwanzig Jahre seit dem Ende der Sowjetunion
Wandel, Kontinuität und neue Fragen
Die Auflösung der Sowjetunion bedeutete nicht nur das völkerrechtliche Ende eines Staates, sondern auch eines geopolitischen Gravitationszentrums und des Entwurfs einer alternativen Moderne. „Geschichte“ als weltpolitische Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsentwürfen schien damit an ihr Ende gekommen zu sein. Die historisch-geopolitische Region Osteuropa fiel auseinander. Dieser geographische Raum ist heute sehr heterogen: Während die Länder Ostmitteleuropas und einige Länder Südosteuropas einen Weg der Anpassung an die liberalen Standards des Westens einschlugen, haben sich die Staaten des postsowjetischen Raums auf die Suche nach Alternativen dazu begeben. Diese finden sich in (semi-)autoritären politischen Regimes und staatskapitalistischen Volkswirtschaften, in Bestrebungen, eigene Entwicklungsmodelle zu verfolgen oder sich an Vorbildern außerhalb des Westens wie China und den asiatischen „Tigern“ zu orientieren, sowie in neuen regionalen Kooperations- und Sicherheitsallianzen. Die Konferenz geht der Frage nach, wie sich die allgemein als „postsowjetisch“ bezeichneten Entwicklungen charakterisieren lassen, an welche historischen Hinterlassenschaften dabei angeknüpft wurde und welche internationalen Auswirkungen der Zusammenbruch der Sowjetunion bis heute hat.
Veranstaltungsprogramm
p-2011120103.… (PDF, 144 kB)