Kirchen und Staatsgewalt in Mittel- und Osteuropa

Diese Tagung thematisiert die Beziehung zwischen Kirchen und Staatsgewalt in Mittel- und Osteuropa. Damit ist ein Doppeltes gemeint: Zum einen die staatliche Gewalt, die gegen Kirchen ausgeübt wurde, seit sozialistische Regime an die Macht kamen; in der Regel zunächst blutige Verfolgung und Unterdrückung, dann die Entwicklung eines modus vivendi, der in den verschiedenen Staaten ganz unterschiedlich war. Zum anderen ist die staatliche Macht gemeint; hier ist wiederum zu unterscheiden zwischen der Zeit des Sozialismus, als Kirchen (nach der ersten Phase von gewaltsamem Kirchenkampf) ihre Haltung gegenüber den Regimen im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten zwischen den Polen von Kollaboration und Widerstand definieren mussten, und andererseits in der Zeit während und nach der Transformation, als es darum ging, sich in Gesellschaften zu verorten, die durch Pluralität und grundsätzliche Offenheit, aber auch durch Unsicherheiten und nationale Konsolidierung geprägt waren.
Die Tagung soll – nach Kirchen getrennt – zunächst anhand verschiedener Fallbeispiele zeigen, wie sich die katholische und die orthodoxe Kirche in Ländern, in denen sie die Mehrheit der Bevölkerung stellte, dem jeweiligen Regime gegenüber verhalten hat. Ziel ist eine möglichst differenzierte Analyse; es gab nirgendwo nur Martyrium oder nur Kollaboration. Das dritte Panel wird thematisieren, wie die Kirchen nach der Transformation mit der eigenen Vergangenheit (wie sie aus den ersten beiden Panels deutlich geworden ist) umgegangen sind bzw. umgehen. Hier stehen die Beispiele Russland und Polen im Mittelpunkt.

Veranstaltungsprogramm

p-2012120607.… (PDF, 466 kB)

Datum:
06.12., 15:30 Uhr bis 07.12.2012, 15:00 Uhr

Ort:
Europäische Akademie Berlin
Bismarckallee 46/48
14193 Berlin

Sprache(n):
Deutsch

Programm:

p-2012120607.… (PDF, 466 kB)

Veranstalterin:
Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde