Ukraina – Kultur an der Grenze
Der Grenzraum als Kontaktzone
Die Ukraine, wörtlich „das Grenzland", ist von Vielfalt geprägt. Hier berühren und überlagern sich historische und politische Räume, Konfessionen und Sprachen. Über Jahrhunderte standen alle von Ukrainern bewohnten Gebiete unter der Herrschaft Polens bzw. des Großfürstentums Litauen. Der Westen gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zum Habsburgerreich, der Osten zum Russischen Reich. Das alles sowie das sowjetische Erbe haben Spuren in der ukrainischen Kultur hinterlassen. In der aktuellen Krise werden sprachliche und kulturelle Differenzen als Gegensätze gezeichnet oder gar als Konfliktursache dargestellt. Dabei bieten das reiche historische Erbe, die Mehrsprachigkeit, die Multikulturalität und die Einflüsse von außen Chancen für die ukrainische Gesellschaft und die Stellung der Ukraine in Europa. Vor allem Schriftsteller und Intellektuelle nutzen sie virtuos. Jurko Prochasko und Andrej Kurkow sind dafür zwei Repräsentanten. Doch worin liegt die Spezifik der Kultur und der ukrainischen literarischen Landschaft? Wie bewerten Schriftsteller und Essayisten den Einfluss der polnischen, russischen, jiddischen Sprache, Literatur und Kultur auf ihr eigenes Schreiben? Prochasko und Kurkow sind nicht nur zwei der wichtigsten intellektuellen Stimmen der Ukraine, sondern auch Protagonisten, Chronisten und Analytiker der ukrainischen Revolution. Wie bewerten sie heute die Lage in der Ukraine und die internationale Konstellation – fast sechs Monate nach Beginn des Euromaidan, nach der Eskalation der Gewalt, der Annexion der Krim und im Angesicht der separatistischen Tendenzen in der Ostukraine?
Veranstaltungsprogramm
p-20140520_2.… (PDF, 421 kB)
Veranstaltungsbericht
Den Bericht zur Veranstaltungsreihe "Die Ukraine. Europäische Reflexionen" finden Sie im Rundbrief 1/2014, S. 32-35.