Andrzej LEDER stellt seinen viel diskutierten Essay Polen im Wachtraum vor. Darin analysiert er die gesellschaftlichen Umwälzungen, die Polen während des Zweiten Weltkrieges und in den ersten Jahren der Volksrepublik gänzlich neue Verhältnisse bescherten. Die Umbrüche kamen von außen, durch die Ermordung von Millionen polnischer Jüd*innen, der polnischen Eliten und schließlich durch die kommunistischen Landreformen. Nutznießer dieser „Revolution von außen“ waren mehrheitlich einfache, katholische Landarbeiter*innen, die, so seine These, die Umwälzungen im Wachtraum erlebten und nie reflektierten. Sie sahen sich vielmehr als Opfer fremder Mächte, und dies beeinträchtige ihr gesellschaftliches Handeln bis heute.
Datum:
07.11.2019, 18:15 Uhr
Ort:
Universität Hamburg
Hauptgebäude, Hörsaal A
Edmund-Siemers-Allee 1
20146 Hamburg
Sprache(n):
Englisch
Veranstalterin:
DGO-Zweigstelle Hamburg