Kriegsspuren. Erinnerung und Vergessen in Osteuropa

Triumph des Staates – Trauer der Großeltern: Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Festritualen des heutigen Russlands

Das Gedenken an den Krieg und sein Ende hat in den letzten Jahren einen grundlegenden Wandel durchgemacht. Tradierte Muster werden um neue Elemente erweitert, die auf neue soziale Funktionen und politische Zielsetzungen hinweisen. Die Einsicht, dass die staatliche Symbolpolitik in Wechselwirkung mit lokalen Erinnerungsgemeinschaften wie etwa Veteranenverbänden sowie mit Alltagspraktiken des Kriegsgedenkens steht, wirft für die historische, soziologische und ethnologische Forschung einen dichten Komplex an Fragen auf.
Der Vortrag präsentiert die ersten Ergebnisse zu diesen Fragen aus dem Projekt „Sieg — Befreiung — Besatzung: Kriegsdenkmäler und Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des Kriegsendes im postsozialistischen Europa“. Das Projekt unternimmt erstmalig den Versuch, die Vorbereitung und Durchführung der Feiern, ihren Bezug zum örtlichen Raum sowie die jeweiligen lokalen Traditionen des Festes systematisch zu untersuchen. Als Forschungsregionen stehen Belarus, Russland, Ukraine, Estland, das Gebiet Transnistrien sowie Ostdeutschland im Fokus. Hier wird jeweils in ausgewählten Regionen die Geschichte der lokalen Kriegsgedenkstätten erforscht und das feierliche Geschehen beobachtet, dokumentiert und im Hinblick auf den regionalen erinnerungspolitischen Kontext analysiert.

Eine DGO-Vortragsreihe an der Universität zu Köln & dem Cologne Center for Central and Eastern Europe.

Veranstaltungsprogramm

kriegsspuren_… (PDF, 936 kB)

Datum:
29.10.2015, 19:00 Uhr

Ort:
Universität zu Köln
Hauptgebäude, Hörsaal XII
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln

Sprache(n):
Deutsch

Programm:

kriegsspuren_… (PDF, 936 kB)

Veranstalterin:
DGO-Zweigstelle Bonn / Köln