Aktuelle Perspektiven auf die Proteste in Belarus
Seit mehr als drei Monaten gehen die Menschen in Belarus Woche für Woche auf die Straße, um gegen das autoritäre Systems Alexander Lukaschenkos ihre Stimme zu erheben. Über 25.000 Menschen wurden dabei bis heute festgenommen, viele trugen Verletzungen durch das brutale Vorgehen der Polizeikräfte davon, inzwischen sind mehrere Todesopfer zu beklagen. Immer mehr Oppositionelle verlassen das Land, die verbliebene Demokratiebewegung appelliert an die internationale Gemeinschaft um Unterstützung. Unsere Gesprächsreihe folgt dem Solidaritätsaufruf der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und lädt Vertreter*innen der belarusischen Zivilgesellschaft zu einem digitalen Austausch ein, um über unterschiedliche Facetten und Themen der Proteste zu diskutieren. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Zum Auftakt der Gesprächsreihe möchten wird das Thema Feministische Perspektiven auf die Proste in Belarus beleuchten und freuen uns die Philosophin und Aktivistin Olga Shparaga begrüßen zu dürfen. Professor Olga Shparaga, geboren 1974, lehrt Philosophie am European College of Liberal Arts in Minsk. Sie ist Mitglied der feministischen Gruppe des Koordinationsrats, des politischen Organs der Opposition gegen den Diktator Alexander Lukaschenko, sowie des belarusischen PEN-Zentrums und des unabhängigen Belarusischen Journalistenverbands (BAZh). Anfang Oktober wurde sie bei einer friedlichen Demonstration gemeinsam mit ihrem Ehemann verhaftet und zu 15 Tagen Arrest verurteilt. Mit dem Ende der Haftstrafe verließ sie ihre Heimatstadt Minsk und lebt derzeit in Litauen im Exil. In Kürze erscheint ihr Buch „Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus“ im Suhrkamp-Verlag.
Begrüßung und Einführung
Elisa SATJUKOW, Sprecherin der Regionalgruppe Junge DGO Leipzig
Philipp Christoph SCHMÄDEKE, Politikwissenschaftler & Mitglied der Belarus-Initiative der DGO Podiumsgast
Olga SHPARAGA, Philosophin & Aktivistin der Protestbewegung in Belarus
Moderation
Stefan ROHDEWALD, Professor für Ost- und Südosteuropäische Geschichte an der Universität Leipzig
Veranstaltungsprogramm
Einladung (PDF, 511 kB)